Zusammenfassung:Der Autobauer Audi erwägt wohl den Bau eines Werkes in den USA.picture alliance / dpa | Horst Galusc
Der Autobauer Audi erwägt wohl den Bau eines Werkes in den USA.
Der deutsche Autobauer Audi plant wohl den Bau eines ersten eigenen Werks in den USA, um Importzölle zu umgehen. Das be
Das Unternehmen untersuche bereits mögliche Standorte. Favorit sei ein „Zwillingswerk neben dem VW-Werk in Chattanooga.
Aus Insiderkreisen gebe es jedoch Vorbehalte. Insbesondere bei der Finanzierung des Werks könnte es demnach zu Engpässen kommen.
Der Autobauer Audi steht vor einem strategisch weitreichenden Schritt: Nach der Zolleinigung zwischen der Europäischen Union (EU) und den USA prüft die VW-Tochter wohl den Bau eines eigenen Werks in den Vereinigten Staaten, wie das „Handelsblatt berichtet.
Das Unternehmen wolle sich damit unabhängiger von steigenden Importzöllen machen und gleichzeitig den wichtigen US-Markt stärken. Als möglicher Standort gelte das Gelände des VW-Werks in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee, wo Audi ein „Zwillingswerk errichten könnte.
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Hintergrund der Pläne sei, dass Audi derzeit alle in den USA verkauften Fahrzeuge importiere – teils aus der EU, teils aus Mexiko. Beide Lieferketten sind in Trumps neuer Zoll-Politik stark zollbelastet.
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Für EU-Importe fallen seit Kurzem 15 Prozent Zoll an, für Fahrzeuge aus Mexiko könnten es bald 30 Prozent sein. Audi hat keine eigene Produktion in den USA, anders als die deutschen Konkurrenten BMW und Mercedes, die dort bereits Werke betreiben – das senkt die Zolllast.
Passe Audi seine Wettbewerbsstrategie nicht an, drohe ein massiver Wettbewerbsnachteil – oder sogar ein Marktrückzug einzelner Modelle, schreibt das „Handelsblatt.
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Werk stellt Fünfjahresplan auf den Kopf
Um ein Werk in den USA jedoch wirtschaftlich betreiben zu können, müsste Audi seine jährlichen US-Verkaufszahlen laut Unternehmenschef Gernot Döllner wohl von derzeit unter 200.000 auf bis zu 400.000 Fahrzeuge steigern.
Ob das realistisch ist, bleibt fraglich. Hinzu kommt: Der Premiumhersteller kämpft weltweit mit Überkapazitäten, insbesondere an deutschen Standorten. „Ein US-Werk würde das Problem vergrößern“, zitiert das „Handelsblatt” einen Entscheidungsträger des Autobauers.
Auch die Finanzierung sei noch unklar. Im Fünfjahresplan des VW-Konzerns seien für Audi 37 Milliarden Euro eingeplant – ein neues US-Werk sei darin nicht enthalten. „Wenn Audi keine zusätzlichen Mittel bekommt, müsste das Werk aus dem Cashflow des laufenden Geschäfts finanziert werden, so eine mit den Vorgängen vertraute Person.
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Dann jedoch könne sich der VW-Konzern „von den Gewinnzielen von Audi auch verabschieden heißt es weiter.
Besonders betroffen von der Zollproblematik sei Audis Werk im mexikanischen San José Chiapa, das den SUV Q5 für den Weltmarkt fertigt – vor allem aber für die USA. Eine Verlagerung der Q5-Produktion in die USA ist eine Option, technisch wie logistisch wahrscheinlich aber komplex.
Ein kompletter Rückzug aus dem mexikanischen Werk sei aus Kostengründen kaum denkbar. Bei Audi denke man nun stattdessen über eine Teilnutzung durch eine andere VW-Marke nach, um das Werk besser auszulasten – Cupra gelte hier als Favorit, heißt es laut „Handelsblatt aus Aufsichtsratskreisen.
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